Stresemann

Der Anzug ist nach Gustav Stresemann benannt, der ein elegantes Sakko für den Tag kreierte.

Stresemann, Außenminister und Kanzlers der Weimarer Republik musste zuvor ständig zwischen Büro und Reichstag den Anzug wechseln. Im Parlament hatte man nach damaligem Protokoll einen Cutaway zu tragen, der aber für den normalen Büroalltag zu unpraktisch war. So tauschte Gustav Stresemann das Jackett des Cuts, wenn er die Reichskanzlei betrat, gegen eine dem Gehrock ähnliche Jacke aus, die zu den vornehmen gestreiften Hosen des Cuts passten. Auf diese Weise umging Stresemann das Aus- und Anziehen von Hose und Weste.

Kennzeichnend ist ein einreihiges schwarzes oder anthrazitfarbenes Sakko mit steigendem Revers. Traditionell ist die passende Hose schwarz-grau gestreift und umschlaglos. Die Weste kann entweder im gleichen Stoff wie das Jackett gearbeitet sein, oder sich auch in Material und Farbe davon unterscheiden.

Dazu trägt man glatte schwarze Schuhe und ein weißes Hemd mit Umschlagmanschette. Manschettenknöpfe und die Krawatte mit oder ohne Krawattennadel und Einstecktuch vervollständigen das Hochzeitsensemble.

Der Stresemann ist eine Ausführung des Cuts und kann zur Trauung an dessen Stelle treten, er ist allerdings weniger elegant. Gleichzeitig hat er einen großen Vorteil: Das Jackett kann den ganzen Tag getragen werden. Tauscht man die gestreifte Hose gegen eine, die aus dem gleichen Stoff gearbeitet ist wie das Sakko, entsteht ein abendtaugliches Outfit. Wer also einen schwarzen oder einen anthrazitfarbenen Anzug kauft, benötigt zusätzlich lediglich eine gestreifte Hose um den ganzen Tag festlich gekleidet zu sein. Darüber hinaus kann der Anzug auch bei anderen gehobenen Anlässen getragen werden, beispielsweise ist es möglich im Stresemann als Gast auf anderen Hochzeiten zu erscheinen.